Großes Interesse bei Deutschem Sattelschwein, Thüringer Wald Ziege und Co.

25 Jahre Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) mit großer Sonderschau beim Hessentag

Foto: Antje FeldmannAnlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH), konnte die Sonderschau alter und gefährdeter Haustierrassen auf dem Hessentag in Hessisch-Lichtenau in ihrer ganzen Vielfalt überzeugen.

Über 50 Nutztierrassen der Roten Liste konnten hier während der 10 Tage gezeigt werden. So tummelte sich hier neben der roten Wollschweinsau mit ihren 8 quicklebendigen Ferkeln, das Rätische Grauvieh mit seinen weithinschallenden Glocken, Timo der Rheinisch-Deutsche Kaltblutwallach oder Aurora, die Murnau-Werdenfelser Kuh. Auch über 3 000 Bienen der Rasse Dunkel Biene sammelten fleißig Nektar auf dem Geländer der Ausstellung Natur auf der Spur. Wirkliche Spuren hinterließen vor allem auch die Bentheimer- und die Deutschen Sattelschweine, die das vom häufigen Regen aufgeweichte Gelände in wenigen Stunden in eine beeindruckende Kraterlandschaft verwandelten. Besondere Anerkennung, auch bei der Fachwelt, erhielt die Präsentation von 16 Schafrassen aus Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Besonderer Publikumsmagnet waren die gerade Mal 1,3 kg schweren Skuddenlämmer und der lammfromme 4-jährige Bock Pommi der Rasse Rauhwolliges Pommersches Landschaf.

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen mit Sitz in Witzenhausen wurde im Jahr 1981 in München gegründet. Mittlerweile umfasst die Gesellschaft mehr als 2200 Mitglieder und seit ihrem Bestehen ist keine Nutztierrasse in Deutschland mehr ausgestorben. Im Rahmen eines Jubiläumsempfanges im Bürgerhaus von Hessisch-Lichtenau wurde in verschiedenen Reden das Gesamtwerk der GEH gewürdigt. Neben den Grußworten des Bürgermeister der gastgebenden Stadt und des Hessentagspaares übermittelte Herr Dr. Heinz, Tierzuchtreferent des Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Wiesbaden, sowie Herr Dr. Kalisch vom Tierzuchtreferat des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bonn Grüße und Wünsche und würdigten die Arbeit der GEH, die bundesweit die größte Nicht-Regierungs-Organisation (NRO) in Bezug auf die Erhaltung tiergenetischer Ressourcen ist. Ganz besonders erfreulich war auch, dass die 68-Seiten umfassende GEH-Chronik passend zum Jubiläumstag fertiggestellt und allen Interessenten ausgehändigt werden konnte.

Den Besuchern bot sich die Gelegenheit bei täglichen Vorführungen der Rassen im Ring, Führungen über das Gelände sowie bei „Specials“ wie der Demonstration der Rinderanspannung bzw. bei Hüte- und Reitvorführungen, mehr über die Nutzung der alten Rassen zu erfahren.

Die GEH hatte auch die Ehre, die 19-köpfige Delegation der Europäischen Dachorganisation SAVE (Sicherung der landwirtschaftlichen Artenvielfalt in Europa) als besonderen Gast zu deren Jahrestreffen zu begrüßen. Hierzu waren u. a. die Vertreterinnen und Vertreter aus den Niederlanden, Belgien, Slowakei und Österreich angereist. SAVE vernetzt grenzüberschreitend die Arbeiten zur Erhaltung der Vielfalt der Nichtregierungsorganisationen in den europäischen Ländern.


Bilder zum Hessentag
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