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Schwerpunkt - Geflügel


Die Pommernente


Pommernente

Herkunft und Verbreitung

Die Heimat der Pommernente liegt im heutigen Vorpommern. Ihre Vorläuferin ist zweifellos die Schwedenente. Es handelt es sich um große, weißbrüstige Enten, die um 1850 in Neu-Pommern gezüchtet wurden. Bis ins 20. Jahrhundert wurde sie als Schwedenente bezeichnet, da dieses Gebiet bis 1817 zu Schweden gehörte. R. Kramer formulierte 1899 die charakteristischen Merkmale: „Lange und gestreckte Körperform, zeichnet sich durch ihr blaugraues Gefieder aus. In der Körperform der Route-Ente sich nähernd. Schlanker, doch dabei voller, massiger sowie waagerecht getragener Körper.1905 wurden in Chemnitz bereits 18 blaue Schwedenenten ausgestellt. 1930 bildete sich der “Verein für Pommern-Entenzüchter”. A. Friebel (1922) kennt Berichte, wonach sich unter den einheimischen Enten Pommerns schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts viele Tiere mit weißem Brustlatz befunden haben. Er betrachtet damals schon die „Schweden-Ente“ als deutsches Zuchtprodukt. Um 1900 hatte die weißbrüstige Landente schon scharfe Konkurrenz in der damaligen Pekingente. Wahrscheinlich sind schon Anfang des 19. Jahrhunderts aus weißen, schwarzen und wildfarbigen Entenschlägen immer wieder Kreuzungen erzielt worden, bis sich nach und nach die Vorstellung von einer blauen und dann später einer schwarzen Ente mit Latzzeichnung entwickelte.

Merkmale und Eigenschaften

Martin Platzbecker beschreibt die Pommernente im “Großen Geflügelstandard in Farbe” (1994) folgendermaßen: „Die Ente wird bis zu 2,3 kg, der Erpel bis zu 3 kg schwer. Der lange Rumpf ist tief und fleischig. Der lange und breite Rücken ist leicht gewölbt. Die volle und runde Brust steht etwas hervor. Der Bauch der Pommernente ist breit und tief und soll kein spitzes Hinterteil aufweisen. Der Kopf ist lang mit einer flachen Stirn. Ziemlich lang und breit ist der Schnabel, der eine leicht hohle Firstlinie aufweist. Die Augen sind dunkelbraun. Der Hals ist mittellang und leicht gebogen. Die fest anliegenden Flügel werden gut geschlossen und hoch getragen. Der Schwanz wird ebenfalls gut geschlossen und der Rückenlinie folgend getragen. Die Schenkel treten nur wenig hervor. Die Läufe liegen fast in der Mitte des Körpers und sind mittellang. Das fest anliegende Gefieder besteht aus straffen Federn mit weicher Fahne. Das Untergefieder von Pommernenten ist äußerst daunenreich. Das Bruteier-Mindestgewicht beträgt 70 g, wobei die Schalenfarbe der Eier von weiß bis grünlich variieren kann.“

Pommernenten kommen in den Farbschlägen Blau und Schwarz vor. Bei dem blauen Farbschlag wird ein über den gesamten Körper hin gleichmäßiges “schönes lichtes Blau” ohne Spiegel verlangt. Bei der blauen Farbe handelt es sich genetisch gesehen um eine Aufhellung von Schwarz, so daß einzelne schwarze Federn gestattet sind. Braun- oder Gelbtöne dürfen allerdings nicht auftreten. Vor allem bei den Pommernerpeln weisen die Federn manchmal einen leichten dunklen Saum auf. Auffallend ist bei den Pommernenten der weiße Latz an Vorderhals und Kropf, weshalb sie auch schon als “vornehme Ente im Frack” tituliert wurden. Der Latz stellt gewisse Anforderungen an die Züchter von Pommernenten, da hier eine harmonische Größe mit einer möglichst regelmäßigen Abgrenzung gefordert wird. Eine weiße Kehle ist zulässig, soweit es sich nur um vereinzelte Federn, die nicht mit dem Latz zusammenhängen, handelt. Die Farbe des Untergefieders entspricht der des Obergefieders.

Tiere des blauen Farbschlags haben eine schwarze Schnabelbohne. Die Schnabelfarbe des Erpels reicht von blaugrau über graugrün bis grauschwarz, der Schnabel der Ente ist graugrün bis grauschwarz gefärbt. Die Läufe der Pommernenten sind schwarzrot gefleckt oder schwarzrot bis schwarz gefärbt. Die Schwimmhäute und die Zehen sind etwas heller als die Läufe.

Bei dem schwarzen Farbschlag ist das Gefieder von einem tiefen Schwarz mit einem intensiven grünen Glanz. Auch hier darf im Gefieder kein Braun zu sehen sein, und auch bei diesem Farbschlag ist die Schnabelbohne schwarz. Die Schnabelfarbe der Ente ist schwarzgrün. Bei den Erpeln ist die Schnabelfarbe “dunkelweidengrün”. Der Schnabel von jungen Erpeln weist einen von der Wurzel bis zur Spitze reichenden schwarzen Sattelfleck auf. Bei älteren Erpeln ist nur noch an der Wurzel und in der Mitte des Schnabels ein schwarzer Fleck zu sehen. Die Läufe sind sehr dunkel bis schwarz, wobei an den Zehen und Schwimmhäuten hellere Flecken auftreten können. Pommernenten sind schnellwüchsige und frühreife Landenten, die neben einem guten Eierertrag auch eine gute Schlachtleistung erreichen. Die Tiere werden sehr zutraulich und haben ein aufgewecktes Wesen.

Aktuelle Situation

Im Jahr 2005 wurden 175 männliche und 403 weibliche Tiere registriert.

 


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